Kann ChatGPT Aktienkurse vorhersagen? (Die Finanzwelt bebt)
Ein Paper zum Einsatz von ChatGPT zur Prognose von Börsenkursen schüttelt die Finanzwelt durch! Und ich habe ein klein wenig Anteil daran...
Weitere Themen im Video:
- Long und Short-Strategien mit Aktien
- Returns, Risiko, Volatilität, Sharpe-Ratio, Max. Drawdown
- Sentiment-Analyse
Link zum Paper:
- papers.ssrn.com/sol3/papers.c...
Alle Videos dienen nur Bildungszwecken und sind nicht dafür gedacht, in irgend einem anderen Kontext genutzt zu werden. Dies gilt insbesondere für potentielle kommerzielle Nutzungen. In den Analysen, Berechnungen und dem Code können sich Fehler befinden, für die ich keine Verantwortung übernehme. Alle Inhalte geben meine persönliche und private Meinung wieder, ich spreche für keine Organisation, insbesondere nicht für meine Hochschule.
#trading #chatgpt #börse
Ich bin davon überzeugt, dass solche Analysen wesentlich sind. Und diese Art von Analysen für Menschen, die offen für neue Herangehensweisen sind, sich also schon selbst gedanklich mit Modellen und einer systematischen Vorgehensweise beschäftigen, ein wohltuendes Gefühl bezüglich ihrer eigenen Überlegungen sind. Nicht irgendwelche Diskussionen an Rand, sondern das gemeinsame Herausfinden des Einsatzes dieser Technologie in der Anwenderwelt ist super spannend und mit wenig vergleichbar, was in den letzten Jahrzehnten entwickelt werden konnte. Es fehlte die Rechenpower. Das ist nun Vergangenheit. Vielleicht kommen wir Aladdin so ein Stück näher :) Insofern: Danke Holger.
Ein hervorragender Vortrag wie immer :)
Inhaltlich wirklich toll, akustisch sehr ansprechend! Wunderbarer Podcast.
Danke für den guten Vortrag! Ich bin gespannt, welche Effekte es auch außerhalb des Investierens geben wird mit einer intelligenten Sentimentanalyse, die nicht einfach nur stumpf Wörter zählt!
Toller Beitrag - Danke dafür. Auch für den Hinweis, dass die vorgestellte Sentiment-Analyse für Privatinvestoren eher nix ist. Bzgl. Übernahme des Börsenhandels durch Maschinen ist es ja wohl schon jetzt so, dass ein Großteil des Handels von Maschinen durchgeführt wird. Besonders zu bewundern, wenn die Fed mal wieder ein Statement live herausgibt, und die Kurse auf einzelne Wörter reagieren, mit zum teil riesigen Kursausschlägen.
Ja, das stimmt, ein Großteil des Handels an den Börsen wird schon jetzt durch Maschinen gemacht. Trotzdem ist das jetzt nochmal eine neue Dimension, dass auch die Nachrichten durch Bots ausgewertet und in Handelssignale übersetzt werden.
Vielleicht bei Gelegenheit ein Video darüber: „Kann ChatGPT Lottozahlen vorhersagen?“ Grüße aus Wien
Ja, oder Kommentare aus Österreich! Schöne Grüße zurück
Herr Professor, ich habe eine Frage an Sie. Ich weiß nicht, ob Sie das Buch "Den Finanzmarkt verstehen: Anlagestrategie und Börse: Warum der Hund es besser" von Klaus Schredelseker kennen. Im Grunde werden dort die drei Weltbilder effiziente Märkte, Ineffiziente Märkte/Random Walk sowie das Dritte, dass der besser informierte Investor sich in einem Vorteil ggü. dem schlechter informierten und weniger erfahrenen Investor befindet, abgehandelt. Die Conclusio des Buches ist, kurz gesagt: Der Autor ist der Meinung, dass Weltbild zwei (Ineffiziente Märkte/Random Walk) richtiger ist, was jedoch nicht bedeutet, dass man sich als Privatanleger hier irgendeine Art von Vorteil ggü. dem restlichen Markt schaffen könnte. Vielmehr sei das ständige Auf und Ab der Kurse nicht Ausdruck von Irrationalität, sondern Ausdruck von Rationalität. Sein Fazit ist also: Es geht an der Börse nicht darum, den Markt outzuperformen, sondern schlicht nicht underzuperformen. Das Weltbild zwei (Effiziente Märkte) hält er zwar für möglich, aber unwahrscheinlich und Weltbild drei hält er für kompletten Unsinn. Das Buch versetzt also allen Stockpicking-Fans einen gehörigen Dämpfer. Und um ehrlich zu sein, hat das Buch auch mein bisheriges Verständnis, aber auch Bauchgefühl bestätigt. Ich bin aber auch sehr in Ihrer Meinung dazu interessiert! 1.) Ist es Ihrer Meinung nach möglich, als Aktien-Privatanleger systematisch (!) und dauerhaft den Markt zu schlagen? 2.) Gilt dasselbe aus Ihrer Sicht auch für den Kryptomarkt? Oder würden Sie sagen, dass aufgrund der vergleichsweise geringen Liquidität und möglicher Ineffizienz man sich hier als Privatanleger theoretisch durchaus Vorteile verschaffen kann?
Ja, kenne ich, gutes Buch! Habe sogar mal probiert, das Hauptmodell zu replizieren, ist mir aber nicht gut gelungen, wäre noch einmal ein Projekt, sich das genauer anzuschauen. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, sagt der Kollege ja, dass es mit sehr (!) großen Aufwand (Zeit, Geld, Brain- und Manpower usw.) sehr wahrscheinlich möglich ist, den Markt risikoadjustiert (!) zu schlagen. Einigen wenigen Playern (wie z.B. James Simons, siehe auch diese Frage von mir: quant.stackexchange.com/q/998/12) gelingt dies ja auch regelmäßig, aber der überwiegenden Mehrheit eben nicht, bzw. man kann nie vorhersagen, wem es gelingt und außerdem lassen es sich diese Player so massiv bezahlen, dass es sich auch wieder nicht lohnt (oder die Fonds sind längst für weitere Investoren geschlossen, wie z.B. auch der von Simons). Zu Ihren Fragen: Ehrlich gesagt Nein und Nein, meines Erachtens ist realistisch es nicht möglich (höchstens "zufällig", also durch Glück, aber nicht systematisch). Was aber nicht bedeutet, dass man nicht weitersuchen darf: macht ja auch Spaß, sich mit diesem ganzen spannenden Themenkomplex zu beschäftigen. Dazu vielleicht noch einmal zwei Empfehlungen: Bzgl. der Markteffizienz von Aktienmärkten habe ich einmal ein Video gemacht, welches Sie interessieren könnte: - kzhead.info/sun/fNqwkciKmWWsdnA/bejne.html Bzgl. der wissenschaftlichen Betrachtung von Krypto-Investments habe ich auch einmal ein Video gemacht: - kzhead.info/sun/fNqwkciKmWWsdnA/bejne.html Würde mich freuen, wenn Sie Ihre Gedanken und Erfahrungen weiter in den Kommentaren hier teilen, demnächst kommen auch wieder einige spannende Videos zum Thema, ein Abo lohnt also auf jeden Fall!
@@vonjd Genau, er sagt, dass die Effizienz derart hoch ist, dass die Kosten zum Auffinden der verbliebenen Ineffizienzen derart hoch wären, sodass es sich für die meisten Teilnehmer nicht auszahlen würde. Jim Simons ist mein persönlicher Hero! Habe dafür nie den Hype um Buffett verstanden ;) Danke für die ausführliche Antwort und ihre Meinung sowie die Links! Werde ich mir alles ansehen! Ich bin natürlich bereits Abonnent und habe Ihren Kanal auch schon öfter im Bekanntenkreise empfohlen! ;) Eine abschließende Frage: Es gibt ja immer wieder Personen, welche auch langfristig außerordentlich gut performen, wie beispielsweise das von Ihnen erwähnte Beispiel Jim Simons. Bei Simons halte ich den Erfolg durch die Strategie begründet. Wäre es aber theoretisch auch möglich, dass es sich schlicht um Glück/Zufall handelt? Oder halten Sie dies bei solch langen Zeiträumen für völlig ausgeschlossen? Bzw. ab welchem Zeitraum kann Zufall Ihrer Meinung nach generell ausgeschlossen werden?
Auch bei Simons muss man sagen, dass er wahrscheinlich nicht nur auf der Buyside agiert, sondern als Liquidity-Provider im HFT von den Börsen bezahlt wird. Das ist, denke ich, Teil seines Geheimnisses. Aber er ist auch ein extrem schlauer Kopf, der sehr unkonventionell an die Sache heran geht (zum Beispiel will er mit "klassischen" Wall Street-Bankern nichts zu tun haben. Bzgl. Buffet ist er auch deutlich weniger reiner Fundamental-Investor, als viele glauben. Er arbeitet zum Beispiel auch aktiv mit Derivaten (die er öffentlich verteufelt). Auch hatte er zwischendurch deutlich Schwächephasen, wo er den Markt underperformte. Bzgl. luck vs. skill: bei der Menge an Investoren weltweit ist es zu erwarten, dass einige einfach eine sehr lange Outperformance haben, alleine durch Glück. Ich meine da mal einige gute Papers gesehen zu haben, die ich aber im Moment nicht finde... vielleicht auch mal Thema für ein Video...
Könnte ich nicht in einer ruhigen Marktlage die 3.5 Version nutzen und dann in der Krise zur 4.0 Version wechseln?
Sehr interessante und kreative Idee! Man könnte dann als Switch die Vola nehmen, wie in diesem Video beschrieben: kzhead.info/sun/nLaqm9F-pYB8aac/bejne.html. Wichtig wäre aber auch zu verstehen, woher die Unterschiede zwischen den beiden Systemen eigentlich herrühren, ich werde dazu auch mal mit den Autoren sprechen.
Der lead Autor hat geantwortet: "Good idea! I am unsure what would happen; we're still trying to figure out where the differences come from" - sehr spannend... allerdings hilft es auch nicht, dass OpenAI permanent an den Modellen herumschraubt, so dass eine Replikation der Ergebnisse quasi überhaupt nicht mehr gegeben ist.
@@vonjd evtl auf Modelle wechseln wie LLamas oder eigene gpt's? bzgl. wegen repruduktion
Auf jeden Fall mal sehr interessant. Ist es nicht so, dass solche News oft nach Börsenschluss veröffentlicht werden? D.h. wenn die Börse wieder öffnet, öffnet der Kurs z.B. wegen dieser News schon viel höher und man kann den Kursunterschied gar nicht mehr ausnutzen. Liege ich richtig und wenn ja, wurde das in diesem Paper berücksichtigt?
Ja, das wurde berücksichtigt, kein look ahead bias, d.h. auf die Nachrichten wurde erst dann gehandelt, als sie auch wirklich vorlagen.
@@vonjd Naja aber wenn die Börse zu dem Zeitpunkt nicht auf ist, dann geht das ja nicht. Dann muss man warten bis diese öffnet und dann lässt sich das womöglich gar nicht mehr ausnutzen.
@@dropper6977 Ich denke die Nachrichten, die nach börsenschluss veröffentlicht werden werden nicht beachtet. Um diesen Bias zu verhindern. D.h. es wird nur auf Nachrichten reagiert und folglich long oder geshortet, wenn Informationen zu den jeweiligen Unternehmen bei geöffneter Börse erscheinen. :)
@@Names9802 Leider hast Du falsch gedacht xD Hab nachgeschaut (siehe Kommentar darunter).
@@dropper6977 was meinst du denn mit ob "das" berücksichtigt wurde?
Die Autoren des Papers bringen nicht rein zufällig eine dauerhaft laufenden Lösung mit GPT generierten Signalen irgendwo auf den Markt oder?
Davon ist mir nichts bekannt, aber wie ich in dem Video auch sage, ist davon auszugehen, dass in Zukunft eine Vielzahl solcher Systeme eingesetzt werden bzw. sehr wahrscheinlich auch as-a-service abonniert werden können.
15:24 Wurde hier wirklich Apfel mit Apfel verglichen? ChatGPT wurde nach dem Resultat für Oracle gefragt. Der Score von -0.52 scheint sich nicht auf eine Partei festzulegen. Was wäre rausgekommen mit folgendem Prompt an ChatGPT: Gib eine generelle Bewertung diese Schlagzeile mit Yes oder No.
Ich habe es so verstanden, dass dies der gelieferte Wert für Oracle für diese Schlagzeile ist, werde aber nochmal bei den Autoren nachhaken.
Der lead Autor hat geantwortet: "I think they use general sentiment scores without taking into account the impact on the specific firm", Ihre Vermutung war also berechtigt. Auf der anderen Seite bleibt die Schwäche aber bestehen, da diese System eben einfach nicht differenzieren können und insofern eine Integration von diesen Sentiment-Scores in entsprechende Handelssysteme eben genau diese Schwächen zeigen werden.
Aladdin tut nichts Anderes. de.wikipedia.org/wiki/Aladdin_(BlackRock)
Ich bin kein insider was Aladdin anlangt, aber laut der verlinkten Quelle tut es genau das nicht: "Das Programm gibt allerdings keinen Rat, eine bestimmte Anlage, beispielsweise eine Aktie oder Anleihe, zu kaufen oder verkaufen. Diese Entscheidung bleibt dem Benutzer, d. h. einem Portfoliomanager, überlassen". Es "baut auf einem Fundus historischer Daten auf, der mittels Monte-Carlo-Simulation große, zufällig erzeugte Stichproben aus der sehr hohen Zahl möglicher zukünftiger Szenarien auswählt. Damit wird ein statistisches Bild von unterschiedlichen Szenarien erzeugt, das sich aus Aktien und Anleihen unter verschiedenen künftigen Rahmenbedingungen ergibt. Ein Portfolio kann auch einem Stresstest unterzogen werden." Mich würde allerdings auch nicht wundern, wenn BlackRock irgendwann aufrüstet...